Oktober 2023 – Fomapan 400 HC-110 in FX-39 II

Erfahrungen mit dem 8×10‘ Fomapan 400 in FX-39 II

Dem FX-39 II wird eine Empfindlichkeitssteigerung nachgesagt und mich interessierte, ob das bei meinem Workflow mit Blitzlicht auch so ist. Ich wollte meine herausgefundene effektive Empfindlichkeit von 64 ASAbeim XT-3 oder beim HC-110 durch eine FX-39 II – Entwicklung vielleicht auf 100 oder 125 ASA steigern. Getestet habe ich nach der Methode, wie ich sie im „Workflow“ unter „März 2021 – Eichen von Großformat-Negativen“ beschrieben habe. Im Test habe ich die FX-39 II Mindest-Entwicklermenge von 25 ml Konzentrat pro Film und einer 1+9 Verdünnung genommen. Hier das zusammengefasste Test-Ergebnis:

– 8×10‘ Fomapan 400@64 ASA in FX-39 II (1+9) für 8,5 Minuten in Rotation bei 20º

– seine Zonen-Werte (gemessen mit dem Heiland Densitometer TRD 2):

  Zone I-Dichte = 0,12,

  Zone VIII-Dichte = 1,30.

  Grundschleier-Dichte = 0,28.

Wie man sieht, fand bei mir keine ASA-Steigerung statt. Auch mit dem FX-39 II – Entwickler liegt meine effektive Empfindlichkeit mit Blitzlicht nur bei 64 ASA. Nun, es ist bekannt, dass es keine Wunder-Entwickler gibt. Bei Tageslicht wird die effektive Empfindlichkeit vielleicht zwischen 125 und 200 ASA liegen. Getestet habe ich das aber nicht. Ich denke, dass das Blitzlicht die Empfindlichkeit nochmal gut um eine Blende senkt. Anders kann ich mir die 64 ASA nicht erklären.

 

Hier ein optischer Entwickler-Vergleich:

Zu sehen sind die unbearbeiteten, „weichen“ Epson-Scans (in Photoshop nur ausgefleckt) dieser Film-Entwickler-Kombis von XT-3 und FX-39 II.

Lactuca sativa, ein Salat-Gemüse, wurde mit der Toyo 810M und dem 355 mm Schneider G-Claron bei Blende 45 und 1/125 sec vor weißem Papierhintergrund aufgenommen. Nur eine 5º-Spotmessung habe ich auf dem weißen Hintergrund vor dem Gemüse gemacht und den erhaltenen Blendewert um 3 Stufen geöffnet, um diesen hellen Tonwert ungefähr in Zone VIII zu bekommen. Das Blitzlicht in der Softbox kam von vorn und stand oberhalb der Kamera.

Links der XT-3 (1+1) und rechts der FX-39 II (1+9)

Mein erster optischer Eindruck ist, dass die Negative in etwa gleich aussehen, aber ich schaue mir das genauer an.

Schatten-Vergleich:

Links der XT-3 (1+1) und rechts der FX-39 II (1+9)

Auch hier sehe ich bei einer 100% Vergrößerung in Photoshop keine großen Unterschiede. Die im Internet oft geäußerte Behauptung, dass der Fomapan keine ausreichende Schattenzeichnung hat, kann ich bei einer reduzierten Nenn-Empfindlichkeit nicht feststellen. Beim Betrachten meiner Drucke auf dem Museum Etching-Papier ist mir aufgefallen, dass das Schwarz von den Foma-Negativen visuell etwas intensiver wirkt als die von den HP5-Negativen. Könnte man von einem „Foma-Schwarz“ sprechen? Aber diesen Eindruck muss ich mal weiterverfolgen. Ich könnte mich natürlich auch irren.

Korn-Vergleich:

Links der XT-3 (1+1) und rechts der FX-39 II (1+9)

Die 100% Vergrößerung vom weißen Papierhintergrund wurde kontrastverstärkt, um das Korn sichtbarer zu machen. Auch hier sehe ich keinen großen Unterschied. Das Korn vom FX-39 II – Entwickler könnte etwas schärfer sein, aber bei 8×10‘ Negativen spielt das keine Rolle. Bei kleineren Formaten wohl schon.

Lichter-Vergleich:

Links der XT-3 (1+1) und rechts der FX-39 II (1+9)

Auch hier sehe ich bei einer 100% Vergrößerung in Photoshop keine großen Unterschiede. Bei der FX-39 II – Entwicklung ist die Lichter-Differenzierung ein bisschen kontrastreicher. Ich denke, wenn man die Verdünnung des FX-39 II – Entwicklers von 1+9 auf 1+14 oder 1+15 erhöht, dass die Differenzierung ausgeglichener sein wird. Aber dies habe ich nicht getestet.

Besonderheit beim Fixierungsprozess:

Nach dem Wässern der Fomapan-Filme stellte ich fest, dass kleine Teilflächen der Negative eine leicht purpurne Verfärbung zeigten, die ich durch eine Nachfixierung beseitigen konnte. Es wunderte mich, dass trotz frischer Zweibad-Fixierung, je 3 Minuten pro Bad, diese Verfärbungen auftraten. Ich verwende bei meinen HP5-Planfilmen 500 ml AdoFix Plus in der 1+4 Verdünnung und diese Fixierung reicht bisher aus. Bis zu 9 Planfilmen fixiere ich mit diesen 500 ml, danach setze ich ein neues Bad an.

Erst als ich die Zweibad-Fixierung auf 10 Minuten, je Bad 5 Minuten, erhöhte, war das Purpurne verschwunden. Warum das so ist, weiß ich nicht. Vielleicht liegt es an der JoboDrum 3005 mit dem Durst Comot-Roller und der Rotation oder am Film selbst. Aber es ist mir egal. Wichtig für mich ist, herauszufinden, was bei mir funktioniert und was nicht. 10 Minuten funktionieren.

Mein Fazit:

Alle meine getroffenen Aussagen beziehen sich nur auf 8×10‘ Planfilme. Wie es bei kleineren Formaten aussieht, bezogen auf die oben genannten Vergleiche, entzieht sich meiner Kenntnis. Das Korn wird bei diesen Formaten eine sichtbare Rolle spielen. Man muss es selber herausfinden, was man mag. Meine Testphase mit Film-Entwickler-Kombis endet hier.

Ich werde erstmal mit dem XT-3 – Entwickler oder dem HC-110 weiterarbeiten, denn diese Entwickler kenne ich gut und der FX-39 II brachte bei mir keine Empfindlichkeitssteigerung. Auch die Haltbarkeit des FX-39 II-Entwicklers könnte ein Problem für mich werden. Nach einer Woche zeigte das anfangs helle Konzentrat eine leicht hellbraune Färbung. Der bei diesem Test verwendete XT-3 – Entwickler war dagegen 5 Monate alt und zeigte immer noch die helle Flüssigkeit vom Anfang des Ansetzens. Weiterhin werde ich den XT-3 zwölf Monate lang einsetzen, um zu sehen, wann er schlapp macht. Ich kaufe die 5 Liter Packung und fülle den angesetzten Entwickler in helle 1 Liter Glasflaschen um, die dann in meinem Keller im dunklen Labor stehen.

Den Fomapan 400 werde ich neben meinen HP5-Filmen weiter benutzen. Wer mit Fomapan-Filmen arbeiten und genügend Schattenzeichnung haben will, muss wohl die Nenn-Empfindlichkeit senken und natürlich die Entwicklungszeit entsprechend anpassen, um blockierte Lichter zu verhindern.

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